Blog

Am 14. Januar 2023 war es endlich soweit: mir wurde ein zehnjähriges Katzenpärchen (Teddy und Scarlett), über den Verein Tiere in Not Solingen e.V. vermittelt und gebracht.

Der Kater war als Kampfschmuser, das Mädchen als zunächst etwas schüchtern beschrieben worden.

Ich hatte zwar keine besondere Erwartungshaltung, habe aber mein blaues Wunder erlebt.

Die Kätzin wurde im Bad zuerst aus der Box gelassen, danach der Kater, der sofort auf sein Schwesterchen los ging.

Später aus dem Raum gelassen, hat sie sich in die Badewanne verzogen, er ins Bett.

Damit fing der Terror an; Teddy (so hieß der Kater ursprünglich), war aggressiv, hat nur gefaucht und geknurrt. Obwohl meine Hündin ihn ignoriert hatte, bekam auch sie immer wieder seine schlechte Laune ab.

Da er aggressiv blieb und auch auf mich losgegangen war, als ich versehentlich zu nah an ihm vorbeigegangen bin, habe ich mich entschlossen, beide zurückzugeben.

Der Zustand war sowohl für mich als auch für  meine Hündin wie auch für die Katzen auf Dauer nicht zumutbar.

Scarlett war mir gegenüber inzwischen aufgetaut, wurde aber von Iwan (dem Schrecklichen), wie ich ihn frustriert umbenannt habe, nicht in Ruhe gelassen.

Ich habe daraufhin nach zwei Wochen beim Tierschutzverein die Kapitulation gemeldet. Ich konnte sie so nicht behalten, wobei klar war, dass es bei einer neuen Vermittlung das gleiche oder ein noch größeres Problem geben würde. Ein Wanderpokal sollten sie nicht werden.

Etliche Tage später hat mir Iwan einen Mordsschrecken eingejagt: ich saß auf Toilette, als er hereinkam. Ich wusste im Moment nicht, was ich tun sollte, wenn er mich wieder attackiert, wäre ich wehrlos, also habe ich vorsichtig nach der Klobürste gegriffen und gewartet, was passiert.

Als hätte jemand einen Schalter bei ihm umgelegt, fing er an zu schnurren, strich mir um die Beine und gab „Köpfchen“. Seit diesem Moment faucht er zwar immer wieder mal; meist wenn er sich vor etwas erschreckt, aber er greift nicht mehr an.

Vor zwei Tagen bin ich durch sein Schnurren wach geworden. Er lag neben meinem Kopf auf dem Kissen. Scarlett liegt schon mal häufiger bei mir im Bett.

Das Verhalten beweist mal wieder, dass man mit Tiere einfach nur Geduld und Nachsicht haben sollte. Auch wenn es hier aus der Situation heraus geschah, dass erst mal eine Lösung gefunden werden musste, da niemand mit einem solch aggressiven Verhalten gerechnet hatte.

Der Verlust ihres langjährigen Zuhauses, ihres Frauchens, der gewohnten Umgebung, dann in die Box gesteckt und transportiert werden, Ankunft in einer fremden Umgebung, fremde Menschen, ….. alles das muss vor allem für den Kater die Hölle gewesen sein.

Es zeigt wieder mal, dass es sich lohnen kann, Ausdauernd zu sein und die Tiere nicht zu bedrängen.

Auch wenn man ihnen nicht erklären kann, dass man ihnen nichts Böses will, wenn sie es merken, ist die Welt wieder in Ordnung.